Bisherige Kommandanten

vonbisName
2006heuteThomas Kirchner
19972006Andreas Rabus
19871997Anton Zillenbiller jun.
19761986Rudolf Eggensberger
19651975Ewald Volz
19601964Alois Schütz jun.
19551959Herbert Zimmer
19531954Anton Miller
19461952Otto Otten
19451945Hilde Immler
19451946Eugen Immler
19411945Franz Bär, Gustav Mayer sen., Alois Schütz
19381940Gustav Mayer sen.
19341937Anton Zillenbiller sen.
19191933Alois Zedelmayer
19101918Josef Zillenbiller
18981910Johann Heb
18871897Anton Huß

Geschichte der Feuerwehr:

Die nachweisbare Geschichte Eisenburgs beginnt 1208 mit der ersten urkundlichen Nennung des Dorfes unter der gleichnamigen Herrschaft der Ritter von Eisenburg. In der Zeit vor der Gründung einer Feuerwehr war es üblich, dass im Falle eines Brandes die verfügbaren  Anwohner selbst zu den Eimern gerufen wurden. Dies änderte sich erst mit der Organisation von Männern, die in der Bekämpfung von Feuer speziell ausgebildet wurden. Dies geschah auch in Eisenburg am 14.08.1887 durch die Gründung einer Feuerwehr.

Der Gründungsakt vollzog sich mit der Eintragung in den Kreisfeuerwehr-Verband Schwaben und Neuburg und einer Inspektion vor Ort durch den Bezirksvertreter Alois Himmer, Bürgermeister Frehner und Feuerwehrchargirte von Trunkelsberg und Schwaighausen.

Als Inventar war damals vorhanden: Eine zweirädrige Druckspritze, 16 m Druckschläuche, eine Anstell-Leiter mit Stützstangen, zwei Feuerhaken, eine Direktionsfahne, eine Feuerlaterne, acht Hängfene Wassereimer, eine Signalhupe, zwölf Messinghelme, sechs Gurte für Chargirte und sechs Gurte für Steiger mit Karabiner. (Die noch heute erhaltene vierrädrige Druckspritze stammt aus dem Jahr 1893, wurde am 21. September 1893 in das Geräteverzeichnis eingetragen und kostete 933,- Mark.)

Vermutlich hat unsere Feuerwehr schon vor ihrer offiziellen Gründung gelöscht, wurde doch am 12. März 1871 bei einer Feier eine Friedenslinde neben dem Feuerwehrrequisitenhaus gepflanzt.

Ihren ersten Brand nach der Gründung verzeichnete die Eisenburger Wehr am 13. Juli 1889 an der Straße nach Amendingen. Es brannte die Heuscheune von Frau Forster aus Augsburg durch Blitzschlag und wurde total zerstört. Schon damals zeichneten sich die Feuerwehren durch Schnelligkeit aus. So ergibt sich aus dem Brandbericht von Kommandant Anton Huß, dass das Feuer um 05.30 Uhr entstanden ist, der Feuerausbruch um 05.40 Uhr bekannt wurde und die Feuerwehr bereits zu selben Zeit am Brandplatz erschien.

In den Jahren 1902 bis 1906 waren einige Brände zu verzeichnen, die jeweils als Totalschaden endeten (1902 bei Josef Remmele, 1903 bei Paul Scheufele, 1906 bei Georg Schatz und Anton John). Dann folgten zwanzig ruhigere Feuerwehrjahre – bis auf ein paar auswärtige Brände –  und so konnte auch unsere Wehr an einigen Festlichkeiten teilnehmen: So bei der Einweihung der Forsterwarte 1907; bei der Eröffnung der Bahnhaltestelle am 1. Mai 1908; am 2. April 1909 wurde das erste Zeppelin gesichtet (im Herbst 1913 der erste Flieger) und im Jahr 1914 flammten in Schloss, Gasthaus und Gut ca. 200 elektrische Glühbirnen auf. Am interessantesten dürfte für die Feuerwehr das Jahr 1913 gewesen sein, wurde doch in diesem Jahr die gemeindliche Wasserleitung gebaut: Kosten 40.000 Mark.

Zum 25-jährigen Gründungsjubiläum am 8.06.1913 mit Übung, konnten die im Oktober angeschafften neuen Feuerwehrblusen voller Stolz gezeigt werden. Die Mannschaftsstärke unserer Wehr betrug damals 28 Mann.

Hart waren die Kriegsjahre 1914 bis 1918. So lauten die Eintragungen im Berichtsbuch:
01.01.1915: Mannschaftsstärke 25 Mann, davon 13 Mann im Feld
31.12.1916: Mannschaftsstärke 29 Mann, davon 19 Mann im Feld.
1917 bis 1918 waren 24 Mann einberufen. Die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr konnte nur durch die Einführung der Feuerwehrpflicht vom 16. bis zum 60. Lebensjahr erhalten werden. Gefallen sind 6 Mann.

Am 31.12.1918 betrug die Mannschaftsstärke wieder 31 Mann und blieb die folgenden Jahre fast konstant. Die erste Übung mit einer Motorspritze fand am 08.07.1925 statt.

Den größten und schwersten Brand verzeichnete das Dorf in der Silvesternacht 1926 beim Brand des Schlosses. Bei eisiger Kälte und meterhohem Schnee waren die Feuerwehren Amendingen, Trunkelsberg, Memmingen, Ottobeuren und Eisenburg mit insgesamt 135 Mann, zwei Motorspritzen und drei Löschmaschinen im Einsatz. Der Alarm erfolgte um 20.00 Uhr am 31.12.1926. Als gelöscht betrachtet werden konnte der Brand am 01.01.1927 um 08.00 Uhr früh. Außer einem Mann, der in einen Nagel getreten war, gab es glücklicherweise keine weiteren Verletzten, der Sachschaden war jedoch groß.

Weitere Brände in den Jahren 1931 bei Arnold, 1932 bei Wohnhaas, 1933 bei Miller und 1936 in der Bleiche sorgten dafür, dass außer den regelmäßigen Inspektionen – im 3-Jahres-Turnus – die Geräte und Utensilien auf Funktionsfähigkeit getestet wurden. Die letzte Inspektion vor dem 2. Weltkrieg fand am 25.09.1938 statt.

In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 wurden immer wieder Feuerwehrkameraden eingezogen, die Wehrstärke schmolz dahin und so wurde in den Jahren 1944/45 die Löschfähigkeit unserer Feuerwehr von folgenden Feuerwehrfrauen aufrechterhalten: Hilde Immler, Peppi Zillenbiller, Trudi Wohnhaas, Dora Zillenbiller, Anni Miller, Rosa Miller, Hedwig Riederle, Hanni Link und Finy Epple.

Am 25.05.1946 wurde die erste ordentliche Generalversammlung nach dem Krieg mit Neuwahl abgehalten. Am 18.10.1946 wurde die Handpumpe durch eine Motorspritze TS 8 – ohne Wagen – abgelöst.

Am 16.02.1947 fand wieder ein Feuerwehrball statt. Auch der alte Brauch des Maibaumaufstellens lebte wieder auf. Der damalige Aufstellungsort, heute gar nicht mehr vorstellbar, mitten auf der Straße vor dem Gasthaus.

Als in den 50 Jahren von der Gemeinde die Teerung der Ortsstraße in Angriff genommen wurde, begann eine neue Zeit für Eisenburg, da auch einige Oberflurhydranten gesetzt wurden.

In den 60er Jahren geschah außer der üblichen Routine nicht allzu viel. Erst der Neubau der Ortsdurchfahrt Anfang der 70er Jahre brachte einige Veränderungen mit sich, so die Kanalisation, ein neues Hydrantennetz, sowie die Zuschüttung des großen Löschteichs zu Gunsten des heutigen Schlossparks.

Einen tiefen Einschnitt in den Feuerwehralltag bedeutete die Eingemeindung 1976 nach Memmingen. Ein Teil der Selbstständigkeit ging dadurch verloren. Der lang gehegte Wunsch eines eigenen Feuerwehrhauses ging dafür 1978/79 mit Hilfe der Stadt in Erfüllung.

In der Nacht vom 13. auf den 14. März 1977  kam es für unsere Feuerwehr zum bisher größten Einsatz der Geschichte. Ein Feuer in der Taconfertigung der Firma Metzeler beschäftigte neben unserer Wehr, sämtliche Feuerwehren der Umgebung, sowie die hinzugezogenen Flughafenfeuerwehren aus  München und Frankfurt. Das Feuer konnte erst nach 4 Tagen und dem Einsatz von über 1000 Einsatzkräften, als gelöscht betrachtet werden.

Am 30.04.1979 konnte Kommandant Rudolf Eggensberger zum ersten Mal eine Generalversammlung im neuen Heim abhalten, dass mit viel Eigenarbeit gebaut wurde. Dafür musste allerdings das alte, ehrwürdige, aus Holz gebaute Feuerwehrhaus samt Trockenturm abgerissen werden. Ab dem darauffolgenden Jahr wurde der Maibaum, von der Familie Forster gestiftet, vor dem neuen Feuerwehrhaus aufgestellt.

Am 01.06.1986 konnte das neue Feuerwehrfahrzeug, ein Tragkraftspitzenfahrzeug in Betrieb genommen werden. Dadurch verbesserte sich die Schlagkräftigkeit unserer Wehr enorm.

Die 100-Jahr-Feier unserer Wehr wurde 1987 mit einem Festwochenende, sowie einem Festumzug gebührend gefeiert.

Verheerende Schäden, sowie zahlreiche Einsätze bescherte der Orkan „Wiebke“ im Frühjahr 1990.
Auch die Eisenburger Feuerwehr musste im Zuge dessen, über mehrere Tage, zahlreiche Sturmschäden beseitigen.

Die stetig wachsende Industrie spiegelte sich auch in der zunehmenden Zahl von Großbränden wieder. Am 19.04.1995 brannten fast alle Produktions- und Lagerhallen der Firma Cord in Memmingen. Großes Glück hatte einer unser Trupps, der während eines Innenangriffs verdächtiges Knirschen wahrnahm und die Halle gerade noch rechtzeitig verlassen konnte, bevor das Hallendach hinter ihnen einstürzte. Die Bilanz des Einsatzes war ein enormer Sachschaden. Jedoch konnte das Übergreifen des Feuers auf die anliegenden Gebäude durch den Einsatz von über 250 Feuerwehrleuten gerade noch verhindert werden.

Im Januar 1997 war der Großbrand der Firma Bio-Chema in Memmingen zu verzeichnen. Ein Großaufgebot von 400 Einsatzkräften nahm die Brandbekämpfung in dem Chemiebetrieb auf. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch die im Unternehmen gelagerten Gefahrgüter.
Nach diesem Einsatz stellte sich auch für uns die Notwendigkeit von Übungen und Weiterbildung im Bereich Umweltschutz und Gefahrgut als immer wichtiger dar, um auch dieser neuen potenziellen Gefahr im Einsatz gewachsen zu sein.

Um auch in Zukunft die Wehrstärke sichern zu können, wurden um die Jahrtausendwende Überlegungen zur Aufstellung einer Jugendfeuerwehr gemacht. Günter Demmeler und Andreas Funke erklärten sich dazu bereit diese Aufgabe zu übernehmen. Dadurch konnte im Frühjahr 2001 mit der Ausbildung von sechs Feuerwehranwärtern begonnen werden. Die offizielle Indienststellung wurde am 30.04.2002 anlässlich des jährlichen Maibaumfestes vollzogen.

Im Juni 2002  hieß es in Memmingen Land unter. Nach starken Regenfällen wurde am 05.06.2002 zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt Memmingen der Katastrophenfall ausgerufen. Neben dem Einsatz im Ortsbereich musste unsere Wehr auch zur Unterstützung nach Memmingen ausrücken, was zu einem 3-tägigen Dauereinsatz führte, bei dem zahlreiche Keller und Unterführungen ausgepumpt und tausende Sandsäcke befüllt und verbaut werden mussten.
Auch der Memminger Stadtbach musste ständig überwacht werden, um schnellstmöglich auf ein Übertreten reagieren zu können.

Am 21.09.2003 kam es in der Memminger Recycling-Firma „Neidhard“ zu einem Großbrand, zu dem unsere Feuerwehr ausrücken musste. Die Rauchwolke, die sich aufgrund des verbrennenden Kunststoffs tief schwarz färbte, war dabei über 30 Kilometer weit sichtbar. Nur durch den gebündelten Einsatz der umliegenden Feuerwehren konnte der Brand gelöscht werden.

Trotz der vielen Großbrände in den vorangegangenen Jahren zeigte sich, dass die Technische Hilfeleistung immer mehr in den Vordergrund rückt. So musste unsere Feuerwehr zu dieser Zeit schon fünf bis zehn THL-Einsätze pro Jahr abarbeiten.

Neben einem weiteren Großbrand in Schwaighausen und einer Vermisstensuche im Jahr 2004, rückte unsere Feuerwehr 2007 in den Blick der Öffentlichkeit als am 18.01.2007 der Orkan Kyrill einen Baum in Eisenburg auf ein Haus stürzen ließ und das komplette Einsatzgeschehen vom Fernsehsender TV Allgäu übertragen wurde.

Nachdem unser altes Einsatzfahrzeug, ein Tragkraftspritzenfahrzeug, nicht mehr den heutigen Anforderungen einer Ortschaft mit fast 1500 Einwohnern entsprach, wurde durch den 2006 neu gewählten Kommandanten Thomas Kirchner die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges geplant.
Da in Zukunft auch Atemschutzgeräte in Eisenburg zum Einsatz kommen sollten, legten 12 Feuerwehrleute 2007 die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger mit Erfolg ab.

Die neuen Atemschutzgeräteträger sollten noch im selben Jahr zum Einsatz kommen, als das Amendinger Sägewerk am 21.11.2007 in Vollbrand stand. Hierbei stellte sich die bisherige Schutzkleidung als unzureichend dar, was zur Beschaffung von neuen Überjacken führte.

Nach zahlreichen Verhandlungen konnte im Frühjahr 2008 das neue Fahrzeug entgegen genommen werden, ein Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 der Firma Ziegler. Die Einweihung dazu fand im Rahmen eines großen Festes im September des selben Jahres statt.

Neben zahlreichen kleineren Einsätzen rückte unsere Wehr gemeinsam mit den Kameraden aus Amendingen am 19.12.2009 zu einem Garagenbrand in der Südweststraße aus. Temperaturen um die -18 Grad erschwerten die Wasserversorgung, da viele Hydrantendeckel zugefroren waren. Doch dank der über 3000 Liter aus den Tanks der Löschfahrzeuge konnte das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht werden. Bei diesem Einsatz hatten die Feuerwehrleute wieder einmal großes Glück, da unweit der Brandstelle über 100 Liter Benzin gelagert waren, die Entzündung aber durch den schnell vorrückenden Angriffstrupp unterbunden werden konnte.

Zahlreiche Keller mussten im Juli 2010 nach einem Starkregen von unserer Feuerwehr ausgepumpt werden.

Die Brandmeldeanlage im neuen Wetterturm, sorgte 2011 für einige Fehlalarme. Durch die Umstellung auf die Integrierte Leitstelle Donau Iller am 08.11.2011 kam es zu einigen Neuerungen im Alarmierungs- und Funksystem.

Das Jahr 2012 stand ganz im Zeichen des 125-jährigen Jubiläums der Eisenburger Floriansjünger. Im Rahmen eines mehrtägigen Festaktes wurde das Jubiläum mit den Bürgern und zahlreichen befreundeten Feuerwehren aus nah und fern gefeiert. Selbst die Abordnungen der Partnerfeuerwehren aus Escherndorf (Unterfranken) und der Sechsten Kompanie der Bomberos aus Mariano Roque Alonso (Paraguay) scheuten den weiten Weg nicht. Auch die Eisenburger Jugendfeuerwehr konnte ihr 10-jähriges Bestehen gemeinsam mit den umliegenden Jugendfeuerwehren im Rahmen eines Gaudi Wettkampfs mit anschließender Blaulichtparty gebührend feiern.

Insbesondere aufgrund der hohen Anzahl an Atemschutzgeräteträgern wurde die Feuerwehr Eisenburg zunehmend zu Großbränden im gesamten Stadtgebiet und dem Umland alarmiert. Am 23.01.2013 kam es am Schrannenplatz zum Brand eines Altstadtgebäudes, welches sich schnell auf zwei weitere Wohnobjekte ausbreitete. Gemeinsam mit fast allen Feuerwehren des Stadtgebietes konnte eine Ausbreitung des Brandes verhindert werden. Dabei wurden die Eisenburger Atemschutztrupps im Innenangriff, als auch über die Drehleiter eingesetzt. Nur mithilfe einer massiven Löschwasserapplikation über mehr als 24 Stunden konnte der Brand des einsturzgefährdeten Gebäudes endgültig gelöscht werden. Im Laufe des Einsatzes übernahm die Feuerwehr Eisenburg die Leitung des gesamten Einsatzabschnittes Ost mit einem unterstellten Löschzug.

Am 18.06.2013 wurde unsere Wehr um 01:15 Uhr mit den Kameraden aus Volkratshofen in die Feuerwache am Rennweg nach Memmingen zur Wachbesetzung alarmiert. Aufgrund des Brandes eines Wohngebäudes in der Vorderen Gerbergasse, war die Feuerwehr Memmingen mit nahezu allen Kräften und Mitteln im Einsatz. Unser Auftrag war zunächst den Grundschutz für das gesamte Stadtgebiet sicherzustellen. Im weiteren Verlauf lösten wir einige Memminger Einheiten aus dem Einsatzgeschehen ab und übernahmen mit mehreren Angriffstrupps die Brandbekämpfung im Inneren des Einsatzobjekts. Zur Durchführung der Nachlöscharbeiten übernahmen wir die Einsatzleitung.

Im selben Jahr kam es im Nachbardorf Schwaighausen ebenfalls zu einem Großbrand. Am 1. August wurden wir zum Brand eines Bauernhofs in der Unterharter Straße alarmiert. Erschwert wurden die Löscharbeiten vor allem durch die hohen Temperaturen, eine unzureichende Wasserversorgung und das Umsetzten mehrerer Gasflaschen und Spraydosen.

Um dem Stand der Technik gerecht zu werden, wurde durch den Feuerwehrverein diverses zusätzliches Equipment beschafft. Um bei der gestiegenen Zahl an Türöffnungen für den Rettungsdienst die Erfolgschancen für den Patienten zu erhöhen, wurde ein Türöffnungssatz akquiriert. Zum Schutz der eigenen Kräfte bei ABC-Einsätzen wurde die Ausstattung um Schutzanzüge der Körperschutzform 2 ergänzt.

Unsere Verbundenheit zu unserer Partnerfeuerwehr in Paraguay manifestierte sich in zahlreichen Unterstützungsaktionen. Eine Hilfslieferung in Form von Ausrüstung und Schutzkleidung, die auch von den umliegenden Feuerwehren unterstützt wurde, konnte die veraltete Ausstattung der Bomberos aufwerten. Nachdem ihre Feuerwache durch einen Tornado schwer beschädigt wurde, entstand fast ausschließlich aus den Reihen der Eisenburger Feuerwehrler der Förderverein „Freunde Bomberos“. Mit zahlreichen Aktionen wurden Gelder gesammelt, um bei der Finanzierung des Neubaus der Feuerwache in Mariano Roque Alonso zu helfen. Die Spende eines LF 8 und eines LF 16 erhöhten die Einsatzstärke der paraguayischen Feuerwehr erheblich.

Orkan „Niklas“ sorgte in den ersten Januartagen 2015 auch im Allgäu für zahlreiche Sturmschäden. Die Ortsverbindungsstraßen nach Niederrieden, Lauben, Steinheim, Holzgünz und Schwaighausen mussten von etlichen Bäumen befreit werden. Da im Laufe des Einsatzes die Gefahr selbst für die eigenen Kräfte zu groß wurde, mussten einige Straßenabschnitte komplett gesperrt werden. Auch im Ortsbereich waren viele Sturmschäden zu beseitigen.

Am Sonntag den 5. Juli 2015 wurde unsere Feuerwehr gemeinsam mit anderen Feuerwehren aus dem Landkreis Unterallgäu zu dem Großbrand eines Sägewerks in Niederrieden alarmiert. Obwohl sich ein Teil der Führungskräfte der Eisenburger Feuerwehr auf einem Ausflug an den Tegernsee befand und ein weiterer Teil der Feuerwehrleute auf der Fahrzeugweihe des neuen LF 20 der Steinheimer Kollegen war, rückte die verbliebenen Kameraden mit dem Löschgruppenfahrzeug zur Einsatzstelle aus. Die gewaltige Rauchsäule und der Feuerschein waren schon auf der Anfahrt auszumachen. An der Einsatzstelle selbst standen bereits mehrere Fabrikationshallen und ein Wohngebäude im Vollbrand und das Feuer drohte aufgrund der hohen Wärmestrahlung und des Funkenflugs auf die umliegenden Gebäude überzugreifen. Als eine der ersten Wehren an der Einsatzstelle übernahmen wir einen Einsatzabschnitt mit dem Auftrag der Verteidigung Süd- und Westseite der Schadenobjekte. Da zunächst keine Löschwasserversorgung zur Verfügung stand, wurde mit unserer Tragkraftspritze aus einem 300 Meter entfernten Bach Löschwasser gefördert. Mithilfe einer Riegelstellung konnten die beiden Brandabschnitte gehalten werden. Von den Einsatzkräften wurde dabei sehr viel abverlangt, da der Löschangriff aufgrund der starken Verrauchung unter Atemschutz und Filtern durchgeführt wurde und Temperaturen über 40 Grad Celsius herrschten. Insgesamt waren über 300 Einsatzkräfte vor Ort.

Die bayernweit flächendeckende Einführung des Digitalfunks stellte auch eine neue Herausforderung für die Eisenburger Feuerwehrleute dar. An zahlreichen Übungsabenden konnte allen Feuerwehrleuten die neue Technik vermittelt werden. Im Rahmen der Gestellung der Sicherheitswache für die Wallensteinfestspiele 2016 konnte die neue Kommunikationstechnik auch gleich erfolgreich eingesetzt werden.

Durch die stetig zunehmende technische Modifikation in allen Lebensbereichen, entstehen für den Feuerwehrmann immer neue Gefahren, die andere Vorgehensweisen erfordern. Somit steigt auch der Ausbildungsaufwand. Brände von PV Anlagen (2013 in Schwaighausen) oder Einsätze mit alternativen Antrieben oder E-Call-Systemen (2016) sind nur Beispiele für den Kontakt der Eisenburger Floriansjünger mit diesen Techniken. Das bedeutet, dass die Herausforderungen für jeden ehrenamtlich tätigen Feuerwehrmann ständig zunehmen.

Die Corona-Jahre gingen auch an der Feuerwehr Eisenburg nicht vorbei. Maskenpflicht beim ausrücken zum Einsatz stellte eine zusätzliche Belastung für unsere Einsatzkräfte dar. Übungsbetrieb war, wen überhaupt, nur im ganz eingeschränkten Maß möglich. Aktivitäten wie das jährliche aufstellen des Maibaumes und Maifest konnten der Pandemie geschuldet ebenfalls nicht stattfinden.

In diese Zeit fiel auch einer der spektakulärsten Einsätze unserer Feuerwehr. Am 08.12.2021 prallte bei Schneetreiben ein Linienbus in der Amendinger Straße die Hauswand eines Neubaus.
Der Unfall schaffte es als Filmbericht in die 20 Uhr Nachrichten der ARD Tagesschau sowie vieler weiterer Nachrichten.

Der geplante Anbau des Feuerwehrhauses wurde im Jahr 2021 durch die Stadt Memmingen verworfen. Grund dafür ist die Grundstückssituation am alten Feuerwehrhaus. Es wird nun ein Neubau auf dem Gelände des jetzigen Bolzplatzes geplant.

Auch die Ausbildungsanforderungen sind in den letzten Jahren angestiegen, so haben wir im Jahre 2021 die zusätzliche Aufgabe
übernommen, zusammen mit Kräften der Feuerwehr Memmingen, den Dekonplatz bei Bedarf aufzubauen und zu betreiben. Seit August 2022 sind
wir hier in der Alarmierung eingebunden.

Im Januar 2022 erfolgt die Raumplanung für das neue Feuerwehrhaus und es wurde ein Architektenwettbewerb durch das Bauamt der Stadt Memmingen ausgeschrieben. Erste Pläne werden für den Herbst 2022 erwartet, so das dann eine zügige Planung des Bauvorhabens erfolgen kann.

Seit dem späten Frühjahr 2022 sind wir nun wieder zum „Normalbetrieb“ zurückgekehrt. Es konnte auch wieder ein Maibaum aufgestellt werden und das anschließende Fest war ein voller Erfolg.

Am 07.02.2023 war es nun soweit. Aus 3 Bauvorschlägen hat der Ausschuss der Feuerwehr eine Architektin ausgewählt mit der das Projekt “ Neubau“ nun umgesetzt werden soll. Es geht wieder einen Schritt in Richtung der Umsetzung.

Grundtext: Julian Schedel
Ergänzungen: Günter Demmeler